Google is watching you: Transparenz bei Zahlungen mit Kreditkarte

Was immer wir im Internet suchen: Google und seine Suchmaschine sind für eine entsprechende Stichwort das Werkzeug Nummer eins. Das Wort „googeln“ gehört zum gängigen Sprachgebrauch und impliziert zudem das Google eben halt auch auf fast alles ein Antwort liefert. Das Ganze sogar kostenlos und irgendwelche Nachteile für uns Nutzer der weltweit größten Suchmaschine und des dahinterstehenden Internet-Konzerns. Schöne heile Online-Welt also? Mitnichten, denn ganz so selbstlos wie das alles, trotz eingeblendeter Werbung etc. auch aussehen mag, agiert das Unternehmen eben nicht. Woher sollte dann auch der immense Wert des Unternehmens stammen? Fakt ist, das Google Unmengen Daten seiner Nutzer sammelt und entsprechend dem Ziel des dauerhaften wirtschaftlichen Erfolges auch nutzt. Und genau an diesem Punkt spielen die Nutzungsdaten von Kreditkarten zukünftig eine erhebliche Rolle. Zumindest, wenn es nach den neuesten Plänen von Google geht. 

Nutzungsdaten von Kreditkarten werden detaillierter ausgewertet

Die Ankündigung einem Blogbeitrag von Google zukünftig Nutzungsdaten von Kreditkarten auswerten und nutzen zu wollen, klingt nun mal im Grundsatz nicht wirklich spektakulär. Denn Google weiß ohnehin schon (fast) alles hinsichtlich seiner Nutzer. Nach Begriffen suchen, Klick auf Werbeanzeigen, E-Mail-Verkehr, Orte suchen, Routen planen, Telefonieverhalten, App-Nutzung – Google verfügt über zahlreiche Möglichkeiten ein individuelles Profil eines jeden einzelnen Nutzers u erstellen und darauf entsprechende Produkt- und Serviceangeboten zu kreiieren. Warum sollte man sich also Gedanken machen, wenn nun halt auch Kreditkarten gesammelt und ausgewertet werden? Immerhin belegt eine Studie aus dem Jahr 2016, dass Google ohnehin über mehr als die Hälfte der Internet-Bewegungen der Deutschen Bescheid weiß.

Online informiert, Offline gekauft? Google weiss es….

Nun folgt also der nächste Schritt: Google erhält zukünftig Daten über die Umsätze in Offline-Läden. Für Google geht es in dieser Initiative darum, plausibel zu machen, dass Online-Werbung auch dann wirke, wenn der Nutzer nicht direkt im Internet kauft, sondern später im Laden. Dahinter steht ein klares wirtschaftliches Interesse, denn Online-Werbung ist nachweislich in den vergangenen Monaten unter Druck gekommen. So mancher Marketing-Verantwortliche zweifelt am Erfolg digitaler Kampagnen, was für Google bei entsprechenden Kürzungen von Budgets gravierende Folgen hätte. Mit Google-Ads setzte der Konzern letztes Jahr fast 80 Milliarden US-Dollar um. Zum einen gilt es diese Umsätze zu sichern, aber eben auch auszubauen. Und so dehnt der Konzern, vorerst nur in den USA, seine Kundenüberwachung auch auf Offline-Käufe aus. So soll deutlich gemacht werden, dass Online-Werbung auch dann ihr Geld wert ist, wenn die Menschen zwar auf die Werbung klicken, aber online nichts kaufen.

Gewünschtes Ergebnis? Noch zielgruppen genauere Online-Werbung

Die neue Idee ist, die Kunden so zu verfolgen, dass man sehen kann, welche Online-Ads sie angeklickt und so Interesse für bestimmte Produkte gezeigt haben, um dieses Interesse mit Kreditkarten-Käufen in Geschäften zu verbinden. Das wäre dann ein Hinweis, dass Online-Werbung auch Geschäften hilft, ihre Waren an die Kunden zu bringen, auch wenn dies Tage später geschieht.

Damit wäre zwar nicht bewiesen, dass die Online-Werbung kausal mit dem Kauf einer Ware in einem bestimmten Geschäft verbunden ist. Aber Google kombiniert das Online-Verhalten und die Käufe in Geschäften mit der Auswertung der Bewegungsprofile, mit denen der Konzern schon ein paar Jahre lange erfasst, in welche Geschäfte Nutzer gehen, u.a. um ihnen Werbung auf die Smartphones aufzuspielen.


 

Redakteur: Markus Gildemeister