Kredit Situation in Österreich: Weniger Schulden, dafür höhere Kreditsummen

Anbieter von Kreditkarten – allen voran VISA und Mastercard – statten ihre Kreditkarten mit mehr Sicherheitsmerkmalen aus und machen es Kreditkartenbetrügern zunehmend schwieriger entsprechenden Missbrauch zu betreiben. So zumindest lassen sich entsprechende Statistiken zum Thema Kreditkarten-Missbrauch in den letzten Jahren interpretieren. Woraus sich durchaus ableiten ließe, dass das Geschäft mit gestohlenen Kreditkarten und Kreditkartendaten für die Kriminelle ein generell rückläufiges und somit unattraktives Geschäft zu werden scheint. So wurden laut Bundeskriminalamt in den Jahren 2010 rund 3977 Fälle gemeldet und im Jahr 2016 dann nur noch 1920. Doch die positive Bilanz beziehungsweise rückläufige Trend hat einen Haken, denn er berücksichtigt nur jene Fälle, welche auch offiziell bei der Polizei in Form von entsprechenden Strafanzeigen gemeldet und registriert wurden. Fachleute sind sich hingegen einig, dass die Dunkelziffer, gerade unter dem Aspekt des versuchten Kreditkartenbetrugs, deutlich höher ist.

Infografik: Kreditkartenbetrug in Deutschland | Statista 
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Das Darknet spielt eine wichtige Rolle beim illegalen Kreditkartenhandel

Führt man sich vor Augen, dass allein im 1. Quartal 2017 das Bezahlsystem PayPal, bei dem in der Regel fast ausschließlich Kreditkarten-Daten hinterlegt sind, das weltweit am häufigsten angegriffene Zahlsystem weltweit war, wird klar, dass hier keinesfalls Entwarnung gegeben werden kann. Dabei spielt das sogenannte Darknet eine durchaus wichtige Rolle, denn gerade im Darknet blüht der Handel mit illegal erworbenen Kreditkarten-Daten. So hoben Fahnder in einer international koordinierten Aktion im Darknet eine Gruppe aus, welche im Darknet mehr als 50.000! aktuelle Kreditkarten-Daten gehandelt hat. Zum Glück entstand den Inhabern jener Daten kein finanzieller Schaden, jedoch war den meisten Inhabern noch nicht einmal bewusst, dass ihre eigentlich sensiblen Daten überhaupt „im Umlauf“ waren.

Klassisches „Stehlen“ ist out, „online abgreifen“ hingegen in

Was nicht verwundert, denn um an Daten von Kreditkarten zu kommen, ist der klassische Diebstahl der physischen Kreditkarte überhaupt nicht mehr notwendig. Zumal physische Karten dank ihrer Sicherheitsmechanismen immer schwieriger zu kopieren beziehungsweise zu fälschen sind. Warum also aus Sicht der Diebe einen schwierigen Weg gehen, wenn es auf anderem Wege deutlich einfacher und somit weniger gefährlich möglich ist, an Kreditkarten-Daten zu kommen? Das Internet macht es diesem Personenkreis teilweise recht einfach. So ist es möglich mit quasi „vorkonfigurierter Software“ Zahlungssysteme von großen Online-Händlern zu infiltrieren und so die gewünschten Daten von tausenden Kreditkarten „abzugreifen“. So in der Vergangenheit geschehen bei Adobe, Sony, Deutsche Telekom etc….Einmal im Besitz jener Daten, ist es ein Einfaches damit betrügerisch zu agieren.

Online-Händler nutzt nicht alle Möglichkeiten der Absicherung

Der Grund dafür, dass trotzdem immer noch Kartendaten gehandelt werden, liegt nach Auffassung zahlreicher Kriminalexperten vor allem an der Nachlässigkeit zahlreicher Online-Händler. Denn Fakt ist, dass missbräuchliche Einkäufe im Internet nur dann durchgeführt werden können, wenn Online-Händler auf Sicherungsmaßnahmen wie die Prüfziffer oder eine Pin-Abfrage wie bei Verified by Visa oder Secure Code by Mastercard verzichten.


 

Redakteur: Markus Gildemeister